THE VINTAGE RETRO SHADES

VINTAGE RETRO SHADES – THE STORY BEHIND

An einem sonnigen Tag vergaß ich meine Sonnenbrille auf dem Weg zu meinen Eltern. Dort angekommen war unausweichlich klar, dass meine Augen Schutz vor der gleißenden Sonne brauchten. Und so kramte mein Vater kurz herum und trug vor sich dieses Modell von Lacoste wie ein kleines Heiligtum. Später sollte ich erfahren warum. Nach einer Trageprobe stand schnell fest: Das ist nicht nur eine schützende Leihgabe, sondern echte Liebe. Ich fühlte mich in vergangene Zeiten versetzt und spürte echte Retro Vibes. Was diese Sonnenbrille so besonders macht? Sie begleitete meinen Vater mitunter für lange Zeit nach Afrika und hat schon viel von der Welt gesehen. Jetzt schaue ich ehrfürchtig durch diese Gläser und darf ein paar Kapitel dazu schreiben.

FÜNF GRÜNDE FÜR VINTAGE & SECONDHAND

Der virtuelle Warenkorb platzt aus allen Nähten, aber wirklich glücklich macht dich der Gedanke an den potenziellen Besitz auch nicht? Du suchst eigentlich etwas Individuelles, was keiner hat? Nicht schon wieder so einen Plastikfummel, aber bei dem Preis kannst du nicht Nein sagen? Nach meinen fünf Argumenten für Secondhand und Vintage sieht das Ganze vielleicht schon viel klarer aus: 

1. UMWELT & GESUNDHEIT

Gegenstände bleiben länger im Wertstoffkreislauf, es wurden keine neuen Ressourcen verbraucht. Es müssen weniger Fasern neu produziert werden, was insgesamt die Umwelteinflüsse der Produktionsstätten mindert, und die Müllbergmasse an zu entsorgender Kleidung wird reduziert. Durch das Verbrennen der Alttextilien würden sonst giftige Dämpfe in die Atmosphäre gelangen und Verbrennungsrückstände der nicht selten Kunststoffe enthaltenden Fasern und Accessoires zurückbleiben. Giftige Chemikalien sind aus der Kleidung bereits herausgewaschen, was gerade bei Kinderkleidung ein erheblicher Faktor ist. Altes nutzen, statt durch Neues zerstören.

2. KOSTENFAKTOR

Manche Vintage-Funde kosten auf den ersten Blick teilweise sogar mehr als ein Möbelstück bei Ikea oder Kleidung beim Fast-Fashion-Riesen. Doch gerade vor dem Hintergrund des nächsten Arguments wird schnell klar, dass der vermeintlich günstige Preis nur von kurzer Dauer ist und sich langfristig gesehen nicht auszahlt. Wer Schnäppchen sucht, ist mit Ebay-Kleinanzeigen, Kleiderkreisel oder dem Flohmarkt um die Ecke gut beraten. Auch Tauschangebote/-parties im Freundeskreis sind eine tolle Gelegenheit, um zu neuen Schätzen zu kommen und eigenen Dingen ein neues Heim zu bieten. Unterm Strich also die preiswertere Alternative!

3. QUALITÄT

Erstklassige Verarbeitung und hochwertige Materialien sind zwei Faktoren, die ein langlebiges Produkt garantieren. Darauf wird in der heutigen Wegwerfgesellschaft kein Wert mehr gelegt. Im Gegenteil: Viele (Elektro-)Artikel besitzen mittlerweile ein eingebautes Verfallsdatum – Stichwort „geplante Obsoleszenz“. Zusätzlich ist durch die entsprechende Verarbeitung eine Reparatur unmöglich oder vielen Menschen aufgrund des niedrigen Anschaffungspreises vergleichsweise zu teuer. Wer zu Dingen aus vergangenen Dekaden greift, hat es dagegen meistens mit echter Qualität zu tun.

4. INDIVIDUALITÄT

Wir alle streben nach Dingen, die kein anderer besitzt. Einer der größten Vorteile von Secondhand- oder Vintage-Produkten. Hier können wir sicher gehen, dass wir uns ein Unikat ins Haus holen. Diese Bluse trägt mit Sicherheit niemand anders und deinen Tisch findest du definitiv nicht in anderen Wohnungen. Außer, es handelt sich um einen Klassiker wie eine Clubmaster-Sonnenbrille von Ray Ban oder den Eames-Chair von Vitra. Dann allerdings kommt immer noch Argument Fünf zum tragen.

5. ECKEN & SEELE

Voller Achtsamkeit und Ehrfurcht dem Vergangenen gegenüber, kennen wir womöglich die Geschichte hinter unserem neuen Fund. Und wenn nicht, fühlen wir das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen darin. Wir empfinden Wertschätzung dem Handwerk oder Produktionsprozess gegenüber, wodurch unser Teil erst entstanden ist. Mit Charme und Charakter, quietschenden Türen und verkratzten Knöpfen, schaffen es diese Dinge in unser Herz. 

Wann immer ich die Wahl habe: Ich würde Vintage stets dem Neuen vorziehen. Dinge mit Seele und Geschichte, mit Ecken und Kanten, die Aufmerksamkeit, Pflege und Wertschätzung verdienen – und nicht innerhalb von vierzehn Tagen umgetauscht werden, weil sie doch nicht gefallen. Wie mit allen Dingen gilt es jedoch auch hier die Waage zu halten, denn unbedachter oder übermäßiger Second Hand-Konsum ändert ja nichts am eigentlichen Kommerz der anderen. Also einfach mal über die Notwenigkeit eines Kaufs oder der Motivation eines solchen Bedürfnisses nachdenken. Übrigens muss nicht alles Vintage sein: Mit manchen Neuanschaffungen kann beispielsweise ein nachhaltiges Unternehmen unterstützt und somit ein Statement gemacht werden. 

Eine Liste von Fair Fashion-Labels und nachhaltigen Interior-Shops findest du übrigens in meinem Guide!