,,Ach nein, das macht mir gar nichts“ – wie oft sagt unser Mund ähnliches, während der restliche Körper sich gegen diese Aussage sträubt? Dafür gibt es einen Begriff: People Pleasing. Was das noch bedeutet, woher es kommt und wie wir endlich zu uns stehen, lest ihr hier:

WAS PEOPLE PLEASING MIT UNS MACHT

Und schon sind wir mittendrin: Während unser Gegenüber uns anmeckert, dass dies oder das schon wieder nicht zufriedenstellend erledigt wurde, verdrängen wir die lauten und uns verteidigenden Stimmen in unserem Kopf. Sicherlich war der Tag des anderen fürchterlich stressig und er steht wahnsinnig unter Druck. Ob unser Tag vielleicht genau anstrengend war, rückt schnell in den Hintergrund. Empathie und Verständnis für den anderen vereinfachen den Rückzug der eigenen Emotionen und Werte. Für diesen Moment scheint der Konflikt aus dem Weg geräumt. Und es klingt ja alles so logisch, schließlich verstehen wir den anderen und seine Beweggründe.

Und dann kommt der Flashback: Bauchschmerzen, Kopfkirmes und Distanzierung. Denn eigentlich ist es nicht das, wofür wir stehen und was wir uns eigentlich wünschen. Denn eigentlich machen wir es dem anderen in diesem Moment schlichtweg einfach, weil wir eine grundlegende Auseinandersetzung scheuen. Und das Unglück wartet schon in Form der nächsten Situation, in der wir zurückstecken und uns selbst verraten. Warum also? Warum empfinden wir es oftmals als so notwendig, es anderen gut gehen zu lassen, während wir emotional verhungern?

 

WARUM HAUPTSÄCHLICH FRAUEN PEOPLE PLEASER SIND

Begründet liegt dieses Verhalten in der gesellschaftlich größtenteils gewollten und anerkannten Rolle der Frau: Möglichst im Hintergrund, keine Wut(ausbrüche) und lieb lächeln. Weil es sich nicht schickte, schluckten wir schon als Kind unseren Unmut hinunter. Weil wir heute nicht als zickig gelten wollen, machen wir den Mund nicht auf. Weil es sich so gehörte, schenkten wir bereits damals jedem unser freundlichstes Lächeln. Weil wir heute Angst vor der Reaktion des Gegenübers haben, überdecken wir jegliches Konfliktpotenzial mit fröhlicher Miene. Weil uns beigebracht wurde, wie übermäßig wichtig andere sind. Weil wir jemand Unsicherem nicht den Glanz rauben wollen, schrauben wir unser Selbstbewusstsein hinunter. Kommt uns irgendwie bekannt vor? Die verlinkten 10 Hinweise zeigen uns direkt, ob wir People Pleaser sind. 

 

WIE WIR UNS VON PEOPLE PLEASING LÖSEN KÖNNEN

 

1. Deine Leistungen definieren dich nicht

Im Vordergrund steht: Wir wollen zu oft unseren Wert beweisen. Dem liegt die Angst zugrunde, dass wir nicht gut genug sind, andere uns ablehnen oder im Stich lassen werden. Infolgedessen glauben wir, dass wir weiterhin gefallen, etwas erreichen und perfektionieren müssen, damit die Menschen uns mögen und wollen. Das ist wie ein Hamsterrad, man steckt fest, aber egal was man tut, es ist nie genug. Perfektion ist unmöglich, und es ist auch unmöglich, allen zu gefallen. Wir sind nicht unsere Leistungen. Und wenn wir uns vor Augen halten, welche Menschen uns nur für unsere Leistungen wertschätzen, sollte uns klar werden, wer uns wirklich umgeben sollte.

 

2. Das Bild, das andere von dir haben, definiert dich nicht

Wenn wir uns darauf konzentrieren, anderen Menschen zu gefallen, entsteht eine Trennung zwischen unserem wahren Selbst und dem Selbst, das wir der Welt präsentieren. Und plötzlich leben wir unser Leben nur noch für die Anerkennung anderer. Das Problem dabei? Es ist anstrengend. Und vor allem unmöglich, es allen recht zu machen. Gefälligkeit und Perfektionismus sind wie Schilde, die unser wahres Selbst verbergen und schützen. Je gefälliger und perfekter wir sind, desto mehr verlieren wir den Kontakt zu uns selbst.

Die grausame Konsequenz: Wir wissen nicht mehr, was uns gefällt, was wir glauben, was uns wichtig ist oder sogar, wer wir sind. Weil wir so viel Zeit und Mühe darauf verwenden, das zu sein, was andere von uns wollen. Doch selbst die Anerkennung anderer kann unsere Selbstzweifel und Ängste nicht zerstreuen, weil wir immer noch fürchten, dass die Menschen unser wahres Selbst nicht lieben und akzeptieren werden. Dabei sollten wir uns klar machen: Nur diejenigen, die uns nicht verändern wollen oder uns so annehmen, wie wir sind, haben einen Platz in unserem Leben verdient. Lest passend dazu meinen Artikel: WARUM WIR ERFOLG NEU DENKEN SOLLTEN

 

3. Stärke dein Selbstbewusstsein

Wir können es nicht zulassen, dass unser Selbstwertgefühl vollständig von der Zustimmung anderer Menschen abhängt. Eine der größten Veränderungen, die wir vornehmen können, besteht darin, unsere eigenen inneren Monologe und unser Selbstmitgefühl positiv zu verstärken. Wenn wir anfangen, uns selbst mehr Liebe und Akzeptanz zu geben, werden wir weniger abhängig von anderen Menschen, wenn es darum geht, dass wir sich gut und würdig fühlen.

Keine Frage: Sich selbst zu finden kann sich wie ein großes Unterfangen anfühlen, aber glücklicherweise wir müssen nicht alles auf einmal erfahren. Wenn wir nach und nach anfangen zu forschen und wir ständig bei uns selbst nachschauen, um zu sehen, wie es sich anfühlt, ist der erste Schritt getan. Dabei ist zu bedenken: Selbstfindung ist wirklich ein lebenslanger Prozess, weil wir uns alle ständig verändern.

In diesem Sinne: Lasst uns unsere Ideale wieder auferleben. Lasst uns an uns selbst festhalten. Lasst uns wir sein. Und lassen wir die Finger von Menschen, die sich auf People Pleasing ausruhen.