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Böse Blicke und zischelnde Zungen: Diese Ellbogenmentalität scheint unter Frauen leider fast normal. Woher eigentlich stammt dieser Konkurrenzkampf unter unseresgleichen und was genau können wir dagegen tun?

ELLBOGENMENTALITÄT – UND WOHER SIE KOMMT?

Die Mitschülerin in der Grundschule beäugt mich kritisch – und ich sie: Warum ist sie viel schöner als ich? Auch einige Jahre später geht der Konkurrenzkampf weiter, als es um die Gunst der Jungs geht. Das trendigste Outfit, die coolste Clique. Ob sich diese Denkmuster im Erwachsenenalter endlich ablegen lassen? Weit gefehlt. Der neue Job, der selbstbewusste Vortrag, das lässige Outfit: Wir könnten uns einfach freuen, wenn anderen Frauen etwas gut gelingt. Stattdessen fühlen wir uns bedroht und fahren die Klauen aus. Gleichzeitig teilen wir intimste Geheimnisse.

Aber warum vergleichen Frauen sich ständig und lästern sogar über ihre beste Freundin? Wäre es nicht viel besser, sich zu verbünden, als zu bekämpfen? Und wer hat uns das eigentlich eingebläut? Bereits im Mädchenalter wird uns von der Gesellschaft anerzogen, dass Attribute wie brav, verträglich und harmonisch uns besser stehen und wir so besser ankommen. Wir lernen vermeintlich negative Emotionen wie Wut, Frust oder Neid in weniger sichtbare Kanäle wie das Lästern umzuleiten: Hintenrum bekommt es ja hoffentlich keine*r mit.

Warum sind wir Frauen nur so kritisch mit anderen Frauen? Die Antwort lautet: Weil wir es mit uns selbst sind. Die Ideale, an denen wir uns messen, legen wir auch bei der Sitznachbarin in der Straßenbahn an. Genauso wie wir uns selbst begutachten, beäugen wir auch die andere und klopfen ihr Erscheinungsbild gnadenlos auf Makel und Vorzüge ab. Reicht uns morgens noch das eigene Spiegelbild, an dem wir uns abarbeiten, müssen über den Tag andere für den stetigen Vergleich herhalten. Wir verwenden schlichtweg mehr Energie darauf, anderen (vor allem Männern und der Gesellschaft) zu gefallen, als uns mit anderen Frauen zu solidarisieren. Immer diese ewigen Vergleiche, sind wir nicht endlich müde davon?

ELLBOGENMENTALITÄT – WIE WIR SIE VERHINDERN?

Wie schön wäre es, in ein lächelndes statt aus Unsicherheit abwertendes Gesicht zu schauen? Moment mal, welche Unsicherheit? Ja, auch unser Gegenüber ist womöglich denselben Denkmustern wie den unsrigen verfallen und vergleicht sich gerade selbst aufs Übelste mit uns. Vergleiche, Vergleiche, Vergleiche – darin scheint die Krux des Ganzen zu liegen.

Der wichtigste Ansatz und somit die Lösung der Ellbogenmentalität beginnt bei uns: Aktiv Selbstliebe praktizieren. Denn wenn wir uns unserer eigenen Kraft bewusst sind, brauchen wir uns von den Anderen nicht bedroht zu fühlen. Wenn wir selbst entspannt unseren Weg 
gehen, können wir andere Frauen anstrahlen, anstatt sie mit einem hochnäsigen Blick zu betrachten. Und es fühlt sich doch so viel besser an, der hübschen Sitznachbarin in der Straßenbahn einfach ein ehrliches Lächeln zu schenken.

Wir sind alle Schwestern im Geiste, keine Konkurrentinnen. Lasst uns das leben.

SHIRT & HOSE | JAN ‚N JUNE*  JACKE | SECONDHAND  SCHUHE | SECONDHAND  CREOLEN | JUKSEREI 

* PR-SAMPLES