WENN UNDERGROUND ZU MAINSTREAM WIRD
Vetements haben sich im Musikgenre umgeschaut und das Metalband-Logo salonfähig gemacht. Fashionistas kombinieren Metallica-Shirts mit Loafern und den Sweater mit dem Emblem des Skate-Magazins „Thrasher“ mit High-Heels. Schon verstanden, Mode kennt keine Grenzen. Aber vielleicht ein Bewusstsein für die Herkunft des Logos auf der eigenen Brust?
Es begann mit Bügelbildern aus der „Mädchen“ und „Girl“, mit denen wir unsere Shirts aufpimpten. So wusste die Welt schließlich, dass sie es mit einer waschechten Zicke zu tun hat. Wenigstens konnten wir uns in unserer rebellischen Phase der Präpubertät mit einer solchen Selbstbetitelung identifizieren.
Gefolgt vom „Fishbone“-Hype, kam schon bald der Clash zwischen Buffalos und Osiris. Die Coolen hatten einfach beides und trugen die Schuhe abwechselnd zur in den Kniekehlen baumelnden Baggiehose oder den Schambereich offenlegenden Miss Sixty-Denims.
Dann schlossen das Krokodil auf der Brust oder der Stern am Knöchel als ultimatives und obligatorisches Zugehörigkeitssymbol zur gewählten Gruppe auf.
Verbuchen wir all das einfach ganz verständnisvoll unter Selbstfindungsphase, letztendlich verhalf es uns zu unserem heutigen Stilbewusstein.
FLASHBACK
Einst erstand ich auf einem belgischen Hardcore-Festival secondhand ein Shirt der Band Soul Control, die ich zu der Zeit sehr mochte und trug es ohne Unterlass (zum Beispiel hier).
Kurz darauf war das Motiv alleinig und ohne Bandbezug auf dutzenden Shirts digital verfolgbar – es ist zum Trend verkommen.
Und so wanderte mein Exemplar in eine dunkle Ecke des Kleiderschranks, wurde hin und wieder als Schlafshirt verwendet. Schließlich trug ich es immer der Zuneigung zur Musik wegen.
Bis ich vor Kurzem wieder darüber stolperte.
ARE YOU CONSCIOUS?
Ach, apropos Bewusstsein: Schließen wir den Kreis wieder zu benannten Logos der Gegenwart.
Zugegeben, wir alle haben uns schon mal ein trendy Teil gekauft, nur um dabei zu sein.
Aber es war uns doch irgendwie klar, was wir da tragen, oder?
Wenn sich jetzt Insta-Girls mit Thrasher-Shirts schmücken und „Ollie“ für einen Männernamen halten oder Kylie Jenner mit einem Slayer-Shirt auftritt, ohne nur einen Song der Band gehört zu haben, ist der Bogen klar überspannt.
Zum Einen ist es einfach lächerlich, wenn kein Hauch von Identifikation mit dem Beworbenen oder nicht einmal gefährliches Halbwissen darüber vorhanden ist und zum Anderen ist es schlichtweg traurig für die Bands, Marken und Magazine, so verrissen zu werden.
Manche Dinge sind in ihrer Nische gut aufgehoben, weil ihnen dort echte Liebe und Wertschätzung entgegengebracht wird. Alles andere ist Verramschung von Kulturgut!
CARDIGAN // ZARA (2ND HAND)
DENIM // H&M MAMA
SCHUHE // H&M (2ND HAND)
TASCHE // BETTY BARCLAY (ALT)
SUNNIES // RAY BAN (VINTAGE)
KETTE // VINTAGE
Oh ich kann dir da nur zu gut Recht geben! Ich, die die Bands wirklich coole finde, hab gar keine Lust mehr Shirts von bestimmten Bands zu tragen, irgendwie laufen ja sonst nur 13 jährige damit rum, die nichtmal wissen, was die für gute Musik machen! Das finde ich echt traurig… Vielleicht sollte man sich mal Kopfhörer schnappen und den ganzen Kiddies zeigen, für was für eine Art von Musik das Shirt denn steht 😀
Mein Freund findet übrigens den Thrasher Trend mehr als belustigend 😀
Liebe Grüße 🙂
Jetzt hab ich fast vergessen dein Outfit zu loben, sieht super aus, vor allem die Kombi aus den schwarzen, eher "derben" Shirt, wenn ich das jetzt mal so sagen kann, und dem Lace Cardigan 🙂
Bohr scheiße, mir ist gerade mal wieder bewusst gemacht worden, dass ich als Teenie absolut unccol war! Fishbone und Buffalos fand ich echt übel, genau so wie diese Helly Hanson Jacken, die irgendwie jeder hatte und in der selbst der lächerlichste Hempfling wie ne Kante aussah. 🙂
Beim Eastpac war ich aber mit von der Partie!
Das Menschen Band Shirts tragen, ohne zu wissen um wen es geht ärgert mich auch immer und wenn ich bemerke, dass Kurt Cobain lediglich als IT-Piece benutzt wird, kann ich mich auch nicht beherrschen einen Spruch loszulassen.