ZUKUNFTS-ICH VS. ALLTAGS-TEEN

Was wäre es noch vorletztes Jahr für ein Desaster gewesen: Herbst- und Winterfarben im Sommer. Man sollte doch meinen, dass dieser Trend sich mittlerweile bis ins letzte Kuhdorf herumgesprochen haben muss. Eigentlich. Dass dies eben nicht der Fall ist, zeigt meine tägliche Erfahrung mit kopfschüttelnden und irritierten Geschlechtsgenossinnen jeden Alters. Was mich zu der generellen Überlegung brachte, wie Trends von Menschen, die nicht in der Modebranche tätig sind, angesehen werden.

Im Grunde differenziert sich das Feld in zwei Lager. Die einen Damen der Schöpfung sind inspiriert von all den neuen Details, Sillhouetten oder Farben und reißen dir fast die Key-Items vom Leib. Und die anderen schauen dich an, als wärst du vom Mars. Spontan reflektiert, tendiere ich zu ersteren, wenn es um reine Sympathie geht.
Doch wer hält uns den tatsächlichen Spiegel der Gesellschaft vor und zeigt uns auf, dass wir mit unserem perfekt konturierten Makeup, dem ultraheißen Croptop oder den trendigen Sneakern ein Fall fürs trashige Albumfoto sind?

Denn wer kennt es nicht, wie einem die Schamesröte wegen alter Fashion-Fauxpas übers Gesicht kriecht – oder wir im besten Fall drüber lachen. In diesen Momenten wünscht man sich doch diese eine Person, die einem besser mal ehrlich die Meinung gesagt und vor Schlimmerem bewahrt hätte. Diejenige, die dir sagt, dass du absolut lächerlich aussiehst und dein Zukunfts-Ich dich am liebsten warnen würde. Die Stimme, die dir zuflüstert, dass du dich nicht verkleiden sollst. Den Arm, der dich vor den alles entblößenden Spiegel zerrt. Und dann dein eigenes, stures Bauchgefühl, das laut brüllt: ,,Ist mir doch völlig wurscht, ich zieh‘ das durch!“

Soll nur nachher keiner sagen, er sei nicht gewarnt worden.

SUNNIES // MONKI
SHIRT // H&M
CARDIGAN // H&M (ALT)
HOSE // H&M (ALT)
TASCHE // BETTY BARCLAY
SCHUHE // BJÖRNDAL

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