ODER AUCH: WENIGER IST WENIGER

Es gab Zeiten, in denen konnte es nicht ausgefallen genug sein: Muster, Farben, Schnitte. Doch Zeit ging ins Land und die Dinge änderten sich. Ich wurde des Ganzen überdrüssig, wählte mehr bedacht und wurde bequemer. Ich wollte im Kopf meinen Kleiderschrank durchgehen können und fiktiv mein Outfit planen, ohne einen Griff zwischen die Stangen machen zu müssen. Mein Outfit sollte alltagstauglich sein, ohne langweilig zu wirken.

Und dann wurde ich mit Feedback zu dem letztens auf Journelles von mir veröffentlichten Closet Diary konfrontiert: die Outfits seien fast schon zu langweilig und der Stil zu basic.
Hätte man mich beobachtet, die Verwunderung wäre mir ins Gesicht geschrieben gewesen.
Und es begann in meinem Kopf zu rotieren.
Ist es nun lediglich Geschmackssache oder geht es um etwas ganz anderes?
Nämlich den Einfluss der allgegenwärtigen und oftmals gefakten Streetstylefotos, die untragbare Highfashion und übertriebene Outfits zeigen.
Vermitteln diese uns den Eindruck, als müssten wir permanent das Rad neu erfinden und jeden mit unseren Looks vom Hocker hauen? Als dürften wir niemals mit einem öden Outfit das Haus verlassen?
Oft schon kam mir dieser Gedanke, dass ein genereller Overkill herrscht – frei nach dem Motto „Höher, schneller, weiter“. Aber wer soll das irgendwann noch tragen?

Jedem das Seine, keine Frage. Doch ich plädiere für einfache und unkomplizierte Looks. Gern auch mit Muster und Farbe und außergewöhnlichen Schnitten, nur nicht „over the top“.

TRENCH // H&M
SWEATER // ZARA
DENIM // TRIBECA
TASCHE //BETTY BARCLAY
SCHUHE / SUNNIES // H&M
LIPPENSTIFT // „STÄRKE“ LUSH