mari dalors nase.

Für Mimi waren Nasen immer schon wichtig gewesen. Vielleicht weil Gerüche und Düfte in ihrem Leben so eine große Rolle spielten. Ihre Augen waren nicht besonders gut und die Ohren so schlecht wie sie winzig waren. Auch ihr Gedächtnis war mäßig. Sich Gesichter oder Namen zu merken… ach herrje!  Aber nie vergaß Mimi, wie etwas oder jemand roch. Ihr Liebstes war es, mit gekräuselter Nase im Theater zu sitzen und zu schnüffeln. Dort roch es am besten auf der Welt.
Irgendwann war es ihr zur Gewohnheit geworden, auf die Nasen der anderen zu achten, ob die sich auch kräuselten oder sich rümpften, ob sie sich beim Sprechen mitbewegten oder steif herumstanden. „Ich habe wohl eine Art nasalen Fetisch“, dachte sich Mimi und fand das wahnsinnig exotisch.
Dieses Mädchen, das gerade an ihr vorbeigelaufen war, hatte die perfekteste Nase, die Mimi je untergekommen war. Sie war kurz und gerade, klein und dezent. Sehr unaufdringlich, und eigentlich fiel sie nur dadurch auf, dass sie so perfekt in dieses Puppengesicht passte. Es war eine Puppennase.
„Hallo Puppe, wart doch kurz!“, rief Mimi und lief dem Mädchen nach.
an dieser stelle herzlichsten dank von matrosentochter mari an matrosenenkelin mimi
für dieses extraordinäre und kostbare gedankengebilde.